MakerLabs
Machen. Begreifen. Digital teilhaben.
MakerLabs
MakerLabs ermöglicht die digitale Teilhabe von bildungsbenachteiligten Kindern in Deutschland. Wir bauen dabei auf dem Making-Ansatz auf, der Kindern und Jugendlichen einen spielerischen und kreativen Zugang zu digitalen Tools ermöglicht.
Format
Weitere Formate
MINT-Disziplin(en)
Erläuterungen zu den Disziplinen / Das Angebot beinhaltet folgende Teilgebiete
- Making
Zielgruppe(n)
Spezifische Zielgruppe(n)
Weitere
Kinder und Jugendliche in Armutslagen
Aktivitätsgebiet(e)
Rheinland-Pfalz / Nordrhein-Westfalen / Bremen / Berlin
Projektbeschreibung
Idee
Knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren leben in Deutschland in Armut. Etwa jedes 5. Kind ist betroffen. Sie leben oft in Gegenden in denen es nur wenige niedrigschwellige oder günstige Freizeitangebote gibt und sie sich kaum entfalten können. Sie erfahren Benachteiligungen im Bildungssystem und haben eine größere Chance, auch als Erwachsene Armut zu erleben. Hinzu kommt, dass die psychische Belastung für armutsbetroffene Kinder oft enorm ist, da sie mit vielen Vorurteilen und Ausgrenzung zu kämpfen haben.
Um bildungsbenachteiligten Kindern Zugänge zu ermöglichen, die sie bisher nicht hatten, bilden wir im MakerLabs-Projekt Fachkräfte aus Schulen, Bibliotheken und Jugendfreizeiteinrichtungen weiter, ebenso wie Jugendliche, die mit ihren Kenntnissen zu Peer-Trainer*innen werden können. Damit soll es ihnen gelingen digitale Tools in ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einzubinden. Die Peer-Trainer*innen spielen im Projekt eine besondere Rolle. Sie lernen, wie sie ihr Wissen an Jüngere vermitteln, indem sie selbst zu Lernbegleiter*innen werden. Dadurch wird ein Lernen auf Augenhöhe möglich.
Neben den technischen Fähigkeiten vermitteln wir auch die Haltung, die fürs Making grundlegend ist: Kreativität, Fehlerfreundlichkeit, Teilen von Wissen und Problemlösefähigkeiten. Mit dem Making-Ansatz werden 21st Century Skills vermittelt, Selbstwirksamkeit wird möglich. Kinder und Jugendliche benötigen diese Skills, um ein selbstbestimmtes und souveränes Leben zu führen.
Ziele
Die am Projekt beteiligten Kinder und Jugendlichen bekommen über Making als Bildungsansatz Zugang zu digitalen Technologien, den sie zuvor nicht hatten. Sie eignen sich Wissen und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien an und machen wertvolle Erfahrungen bezogen auf ihre Persönlichkeitsentwicklung. Jugendliche können als Teilnehmer*innen, Peer-Trainer*innen oder auch in der Konzeption von Making-Angeboten der Bildungseinrichtungen partizipieren.
Die beteiligten Fachkräfte sind mit Making als Bildungsansatz vertraut. Sie unterstützen die Entwicklung von Making-Angeboten an ihren Bildungseinrichtungen und darüber hinaus. Bei der Entwicklung, Konzeption und Umsetzung von Making-Angeboten beziehen sie Kinder und Jugendliche etwa als Peer-Trainer*innen zentral mit ein.
Indem wir mit verschiedenen Bildungseinrichtungen, wie Bibliotheken, Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen ein niedrigschwelliges Angebot möglich machen und diese Sozialräume auch darin unterstützen, ihre Angebote nachhaltig zu implementieren, fördern wir nicht nur digitale Bildung. Wir wollen den Fachkräften auch Aspekte der Maker-Didaktik wie Fehlerfreundlichkeit, interessengeleitetes Lernen und das Peer-Learning näher bringen, um so die Schulkulturen langfristig zu beeinflussen. Unser Ziel ist es, Bildungseinrichtungen zu stärken, sodass Diskriminierung hier verstanden, beendet und ihr vorgebeugt wird.
Durchführung
Mit dem MakerLabs-Projekt gehen wir an Orte, in denen besonders viele von Armut betroffene Kinder leben. Im aktuellen Projektzyklus wird das Projekt in Bremen, Berlin-Neukölln, Duisburg und Ludwigshafen umgesetzt und basiert auf den folgenden vier Bausteinen:
TRAININGS FÜR FACHKRÄFTE UND PEER-TRAINER*INNEN
In Trainings lernen Bildungsfachkräfte und Jugendliche im Alter von 13-18 Jahren gemeinsam das Maker-Mindset sowie verschiedene kreative digitale Technologien kennen. Die Jugendlichen werden dabei ermutigt, als Peer-Trainer*innen ihr Wissen an Gleichaltrige und jüngere Kinder (6-12 Jahre) weiterzugeben.
BERATUNG UND PROZESSBEGLEITUNG
Über den gesamten Projektzeitraum hinweg beraten wir die Teilnehmenden, begleiten die Trainings und stellen das Erreichen der Lernziele sicher. Auf den Weg zur ersten Umsetzung eigener Making-Angebote begleiten wir die beteiligten Einrichtungen und stellen die Qualität dieser Angebote sicher. Insbesondere Barrierearmut, Inklusion und die Partizipation von Kindern und Jugendlichen sind uns ein Anliegen.
MATERIAL UND GERÄTEAUSSTATTUNG
Wir fördern die Anschaffung von Hard- und Software, die für die Umsetzung eigener Making-Angebote nötig ist. Besonders wichtig ist es uns kooperative Projekte der teilnehmenden Einrichtungen zu fördern.
VERNETZUNG VON BILDUNGSAKTEUREN
Wir sind überzeugt, dass Wissen wächst, wo es geteilt wird. Deshalb fördern wir die Vernetzung von Bildungsakteuren, d. h. unserer Teilnehmer*innen untereinander als auch mit weiteren Akteuren in den Kommunen oder Regionen. Wir initiieren regelmäßig regionale Hospitationen, Netzwerktreffen und fachlichen Austausch und richten jährlich einen bundesweiten Fachtag aus. Erfahrungswissen aus dem Projektumfeld bereiten wir systematisch auf und stellen es einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Wie wird die Zielgruppe erreicht?
Zu Beginn des Projekts haben wir eine Standortanalyse durchgeführt, um die städtischen Quartiere zu identifizieren, in denen besonders viele von Armut betroffene Familien leben. Innerhalb dieser Sozialräume haben wir nicht nur Schulen, sondern auch außerschulische Einrichtungen wie Bibliotheken und Jugendzentren adressiert, um noch mehr Kinder zu erreichen, die bisher von digitaler Teilhabe ausgeschlossen waren.
Wir professionalisieren die teilnehmenden Fachkräfte, barrierearme und inklusive Angebote für Kinder und Jugendliche zu konzipieren.
Bei der Akquise von Jugendlichen, stellen wir sicher, dass die Teilnahme freiwillig und ohne Beeinflussung durch Lehrkräfte passiert. Die Teilnahme ist kostenlos, die Trainings berücksichtigen unterschiedliche Sprach- und Lernniveaus.
Tipps zum Nachmachen
Die Vermittlung der Making-Haltung ist zentral, um die Selbstwirksamkeitserfahrung von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen. Daher muss in der Arbeit mit den Fachkräften vor allem daran gearbeitet werden, wie ein anregendes Lernsetting für Kinder und Jugendliche aussehen kann und wie sie diese begleiten. Dazu gehört es auch die Kinder und Jugendlichen mit ihren Themen und Ideen ernst zu nehmen. Durch Partizipation an Projekten und an der Konzeption von Angeboten wirken sie auf Augenhöhe mit den Erwachsenen. Das Einbeziehen ihrer Lebenswelt ist nicht nur motivierend, es lässt die jugendlichen Teilnehmenden erleben, dass sie Expert*innen ihrer Lebensrealität sind.
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MakerLabs in Dortmund-Scharnhorst