E²piMINT
Evidenzbasierte Entwicklung praxistauglicher MINT-Vermittlungskonzepte für die Schule
E²piMINT
Schüler*innen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen wird das gemeinsame Lernen in den MINT-Fächern/ in NaWi innerhalb eines inklusiven Unterrichts ermöglicht.
Format
Weitere Formate
MINT-Disziplin(en)
Erläuterungen zu den Disziplinen / Das Angebot beinhaltet folgende Teilgebiete
- Mikroskopieren
- Wärmebildkamera
- Chromatografie
- Subtraktive Farbmischung
- pH-Indikator
- Flammenfärbung
- Extraktion von Farben aus Zellen
- Legetechnik-Video
Zielgruppe(n)
Spezifische Zielgruppe(n)
Weitere
Schüler*innen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen
Teilnehmer:innenzahl
Eine Schulklasse mit bis zu 30 Schüler*innen
Aktivitätsgebiet(e)
Hessen
Projektbeschreibung
Idee
In unserem Projekt experimentieren die Schüler*innen (SuS) selbstständig und beschäftigen sich mit Themen aus den Perspektiven aller drei Naturwissenschaften. Das Material für die Experimente ist in sogenannten „Forscherboxen“ enthalten, die die SuS in 4er Gruppen bearbeiten. Jede Forscherbox enthält jeweils vier Experimenten, die sich durch die Methoden oder Gegenstände voneinander unterscheiden lassen, so dass jede/r Schüler*in der Gruppe ein eigenes Experiment bearbeiten kann. Mit jeder Forscherbox ist die Arbeit in der Gruppe in zwei Hauptphasen aufgeteilt. In einer ersten Phase arbeiten die SuS allein und eigenständig an ihrem eigenen Experiment. In einer zweiten Phase geht es um die Zusammenarbeit. Die SuS bekommen eine gemeinsame Gruppenaufgabe, die im Zusammenhang mit den vier einzelnen Experimenten ihrer Forscherbox steht. Alle Gruppenmitglieder müssen mitarbeiten, um diese Gruppenaufgabe zu lösen und ein Gruppenplakat auszufüllen.
Unsere Rolle als Lehrkräfte/ Betreuenden ist lernbegleitend. Die Selbstständigkeit der SuS und die Zusammenarbeit stehen im Fokus. Deshalb haben wir für die Forscherboxen einige inklusive Elemente wie unterschiedliche Zugänge zu den Experimenten (vereinfachte schriftliche Anleitung oder Videoanleitung), Hilfekarten (die schwierige Begriffe oder Verfahren erklären) und Zusatzaufgaben (für schnelle und leistungsstärkere Schüler*innen) entwickelt. Die Schüler*innen stellen in den Experimenten viele Produkte und Ergebnisse her und müssen diese dann auch zur Dokumentation auf dem Gruppenplakat verwenden. Viele schriftliche Antworten sind für Schüler*innen mit Förderbedarfen nicht geeignet.
Ziele
Bei der Zielgruppe handelt es sich um Schüler*innen (SuS) mit individuellen Förderbedarfen in heterogenen Klassen. Den größten Anteil haben dabei SuS mit den Förderschwerpunkten „Lernen”, „Sprache” und „emotional soziale Entwicklung”. Manchmal nehmen auch SuS mit körperlichen Einschränkungen teil. Die Herausforderung ist, allen eine Teilnahme zu ermöglichen, aber zu vermeiden, dass es nur zu Einzelarbeit kommt. Deswegen haben wir die Arbeit mit jeder Box in zwei Hauptphasen strukturiert, wie bereits bei unserer Idee beschrieben. Auf diese Weise kann jede/r Schüler*in selbstständig an einer eigenen Aufgabe arbeiten und Ergebnisse erzielen, die sich von denen der Gruppe unterscheiden und dennoch thematisch vergleichbar sind. Dies fördert die Wertschätzung der individuellen Arbeit und gleichzeitig die Teamarbeitsfähigkeiten, was weniger Raum für die Durchsetzung einiger auf Kosten anderer lässt.
Als zusätzliche besondere Inklusionsmaßnahmen haben wir für die SuS unterschiedliche Zugänge zu den Experimenten entwickelt. Es gibt eine Experimentieranleitung mit einfachen Sätzen in ausgedruckter Form. Um SuS mit Barrieren im Bereich „Lesen“ zu unterstützen, gibt es aber auch eine äquivalente Experimentieranleitung in Form eines Legevideos. Dies kann mit einem Tablet angeschaut werden. Weiterhin gibt es gestufte Hilfekarten, die die SuS bei Bedarf zur Hilfe nehmen können. Für leistungsstärkere SuS haben wir Zusatzaufgaben vorbereitet, sodass diese noch tiefer ins Thema einsteigen können.
Als inklusives Schülerlabor vor Ort an der Goethe-Universität nutzen wir zudem inklusive Räumlichkeiten mit Aufzug sowie verschiebbaren und höhenverstellbaren Tischen.
Durchführung
Unser Projekt wurde zuerst in dem Goethe Schülerlaborzentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main getestet und durchgeführt. Diese Schülerlabor vor Ort haben bislang 28 Klassen verschiedener Schulformen besucht (integrative Gesamtschulen, Förderschulen, Realschulen, Gymnasien, kooperative Gesamtschulen, Waldorfschule und Grundschulen). Aktuell befinden sich unsere Forscherboxen und Materialien in verschiedenen Schulen im Umkreis von Frankfurt in der Ausleihe an Lehrkräfte, sodass diese unser Material auch im Regelunterricht (45min oder 90min naturwissenschaftlicher Unterricht) einsetzen können. Die Umsetzung durch Lehrkräfte im Praxisfeld Schule stellt die externe Validität sicher und führt so zu praxistauglichen und passgenauen Unterrichtsarrangements und Materialien für inklusiven NaWi-Unterricht, die nicht nur als außerschulischen Tagesausflug einsetzbar sind. Unser Projekt wird durch wissenschaftliche Forschung begleitet.
Wie wird die Zielgruppe erreicht?
Wir machen intensiv Werbung an Schulen im Umkreis von Frankfurt, Darmstadt-Dieburg und im Taunus sowie bei Schulleitungen und Lehrkräften mit E-Mails und Flyern. Zudem haben wir die regionalen Beratungs- und Förderzentren über unser Angebot informiert. Darüber hinaus bieten wir regelmäßig Fortbildungen für Lehrkräfte und Seminare für Studierende aller Naturwissenschaften an.
Tipps zum Nachmachen
Kommt zu unserer Fortbildung und erhaltet Input und bereits entwickeltes Material. Wenn ihr nicht in Frankfurt und Umgebung beheimatet seid, schreibt uns bezüglich einer Online-Fortbildung an.
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Einblick in unser Projekt